Im wahrsten Sinne des Wortes in seinem „Zielbahnhof“ angekommen präsentiert sich das neue Theaterzentrum in unmittelbarer Nähe des Schwazer Bahnhofs. Genau ein Jahr und einen Tag nach dem Gemeinderatsbeschluss wurde das „Gleis 4 – Theater am Zug“, so der Name des Gebäudes, feierlich eröffnet. Lange Zeit heimatlose Schwazer Theatermacher:innen erhalten damit ein künstlerisches Zuhause.
Vier Vereine und ein Kabarettist, hunderte Arbeitsstunden und eine neue Anlaufstelle für Theater in Schwaz: Das ehemalige Postverteilzentrum in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof wurde innerhalb eines Jahres adaptiert und wurde im Rahmen einer offiziellen Eröffnung am Samstag, den 24. Februar um 19:00 Uhr den Vereinen übergeben. Dabei zeichnet sich das Projekt vor allem durch die einzigartige Zusammenarbeit zwischen den Vertreter:innen der Stadt und der Vereine aus und stellt einen Meilenstein in der Geschichte der Kulturstadt Schwaz dar. Die Vereinsmitglieder investierten dabei unglaubliche 800 Arbeitsstunden, um dem „Gleis 4 – Theater am Zug“ ihre ganz persönliche Note zu verleihen. Hinsichtlich der finanziellen Unterstützung führte vor allem die Aufnahme des Projekts in die „LEADER Periode 2023-2027“ des GAP-Strategieplans Österreich durch das Regionalmanagement Bezirk Schwaz, Bund, Land und die Europäische Union sowie der Stadtgemeinde Schwaz zur schnellen Realisierung der zukunftsweisenden Einrichtung.
Für die vier Vereine Theater ohne Pölz, Laientheatergruppe Kulissenschieber, Theater SpielBerg sowie Theater „wortauftritt“ und dem Kabarettisten Daniel Lenz endet nun eine langwierige Suche nach einer Heimat für ihr künstlerisches Schaffen. In der Vergangenheit wurden verschiedene Möglichkeiten umfangreich geprüft, stellten sich aber alle als finanziell oder logistisch nicht umsetzbar heraus.
„Wenn man bedenkt, an welchem Punkt wir vor einem Jahr gestanden sind, so können wir mit Stolz auf das blicken, was wir jetzt geschaffen haben. Nach dem Wegfall der Kolpingbühne, der Pölzbühne und vielen anderen potenziellen Lokalitäten ist die jetzige Lösung mehr als passend. Wir haben für die Vereine keine Unterkunft, sondern eine Heimat gefunden“, betont Bürgermeisterin Victoria Weber stolz im Rahmen der Eröffnung.
Zwischen dem Gemeinderatsbeschluss und der Eröffnung am kommenden Samstag wurden zahlreiche Anpassungen des Raumes vorgenommen, sodass aus einer industriell genutzten Halle ein Theater mit Probebühne, mit einer zentralen Bühne ausgestattet mit viel Technik, Lager, Foyer, Backstagebereich und großzügigen Sanitäranlagen entstanden ist. Die Adaptierung sei mehr als geglückt, davon ist die Bürgermeisterin überzeugt: „Mit der Aussiedelung der Post eröffnete sich für uns eine Chance, die wir optimal nutzten. Dass wir das Budget mit den notwendigen Umbauarbeiten nicht überschritten haben, ist ein weiterer positiver Faktor.“ Tatsächlich wurden mit der Einreichung des Projektes beim GAP-Strategieplan Österreich weitere Gelder lukriert, mit denen vor allem technisch aufgerüstet werden konnte. 300.000 Euro stellte die Stadtgemeinde Schwaz zur Verfügung.
Das neue Theaterzentrum wird den vier Vereinen und dem Kabarettisten Daniel Lenz vorbehalten sein, welche allesamt zur Untermiete in den Räumlichkeiten beheimatet sein werden. Daraus ergibt sich für Kulturliebhaber:innen in der Region ein besonderer Faktor, denn das Haus kann mit dieser Dichte an Kulturschaffenden ganzjährig bespielt werden. Einzig die Stadtgemeinde selbst wird eigene Veranstaltungen im „Gleis 4“ organisieren und als Veranstalter agieren. Das Programm der neuen Einrichtung ist dabei schon übervoll: Neben der ersten Produktion des Theater ohne Pölz im April wird eine große Gemeinschaftsproduktion im Rahmen des Schwazer Silbersommers realisiert, an der Schauspielende aller vier Vereine teilnehmen. „Schwaz ist damit um eine wertvolle Kulturstätte reicher und bietet aufgrund der Genre- und Stilunterschiede der einzelnen Vereine Theatergenuss für Groß und Klein, Alt und Jung und vor allem für jeden Geschmack. Das Gleis 4 ist ein klares Bekenntnis zum Theater“, zeigt sich auch Kulturreferentin Iris Mailer-Schrey erfreut über das gelungene Projekt.
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Bildnachweis: Fabian Jung/Stadt Schwaz
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