Ein neues, absolut einzigartiges Pilotprojekt startet mit Beginn des kommenden Schuljahres an den Schwazer Volksschulen. Die Stadtgemeinde Schwaz etabliert so genannte „Lerninsel-Horte“, um Kindern mit Lerndefiziten gezielter helfen zu können und gleichzeitig die Eltern und Erziehungsberechtigten zu entlasten.
Die Säulen der Kinderbetreuung in der Stadt Schwaz sind vielseitig. Insgesamt bietet die Stadtgemeinde mit Kinderkrippen, Kindergärten, Horten und mit der bedarfsorientierten Mittags- und Ferienbetreuung ein breites Angebot an Betreuungsmöglichkeiten und gehört damit zu den Vorreiter-Gemeinden in Tirol. Gerade bei den Horten haben die vergangenen Jahre gezeigt, dass es großen Handlungsbedarf in der Nachmittagsbetreuung von Volksschulkindern und der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen gibt. Die Plätze in den Horten sind durchwegs belegt. Die Stadt Schwaz hat nun ein neues Pilotprojekt entworfen, das im Herbst 2023 an den Schwazer Volksschulen Johannes-Messner und Hans-Sachs starten wird.
Die Erfahrung in den Horten zeigt, dass viele Eltern und Erziehungsberechtigte mit der Hausübungsbetreuung in den eigenen vier Wänden überfordert sind und ihren Kindern nicht helfen können. Diese Lerndefizite der Kinder in den Horten auszugleichen und gleichlaufend anderen Kindern ein entsprechendes Freizeitprogramm zu bieten, ist oft nicht möglich. Daher hat man sich in Schwaz nun ein neues Modell eines Versuchshortes überlegt. An den Volksschulen werden ab September 2023 täglich am Nachmittag zwischen 14:00 und 17:00 Uhr Lerninsel-Horte angeboten. Damit können von Montag bis Freitag jeweils 20 Kinder an jeder Volksschule (insgesamt 40) gezielt beim Lernen unterstützt werden. Das Personal wird entsprechend der Hortrichtlinien (ein:e Pädagog:in und ein:e Assistent:in) von der Stadtgemeinde Schwaz gestellt. Weiteres ausgebildetes Personal wie Volksschullehrer:innen werden über das Jugendrotkreuz gestellt. Zusätzlich wolle man in der Stadt Schwaz ein Freiwilligennetz über Gymnasien und deren Schüler:innen aufbauen. Eltern und Erziehungsberechtigte zahlen für ihr angemeldetes Kind lediglich einen Unkostenbeitrag von € 2,- pro Stunde. Das Projekt wird vom Land Tirol und vom Jugendrotkreuz gefördert.
„Dieses Modell hat viele Vorteile für alle Beteiligten: Die Volksschulen werden am Vormittag entlastet, da die Kinder gezielter am Nachmittag an Defiziten arbeiten können. Die Horte werden entlastet, weil Kinder, die mehr Betreuung in Sachen Hausübung benötigen, diese in den Lerninseln erhalten und besonders die Kinder profitieren. Sie erhalten eine Chance auf eine bessere Bildung und somit auf eine bessere Zukunft“, erklärt Bürgermeisterin Victoria Weber. Man kooperiere hier insbesondere mit den Direktionen der Volksschulen, erklärt die Bürgermeisterin. Die Zuteilung der Kinder zu den Lerninseln wird über die Schule erfolgen.
„Eine Investition in die Bildung unserer Kinder ist eine Investition, die unserer gesamten Gesellschaft zugutekommt. Früheste Unterstützung bei Lerndefiziten kann ein Wegbereiter für erfolgreiche Ausbildungsverläufe der Kinder darstellen“, ist Weber überzeugt.
Bei Rückfragen stehen Kathrin Danler und Mag.a Bernadette Garsleitner im Rathaus zur Verfügung: